Aus der Praxis der norddeutschen Schlichtungsstelle

Schlichtungsstellen-Gutachter trafen sich erstmals zu einem Kolloquium

Erschienen im Niedersächsischen Ärzteblatt 12/2008

Bei der Qualitätssicherung gutachterlicher Tätigkeiten geht die Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen Ärztekammern neue Wege. Zum ersten Mal hat diese Einrichtung der ärztlichen Selbstverwaltung Gutachterinnen und Gutachter eingeladen, sich über eigene Erfahrungen auszutauschen und Optimierungsmöglichkeiten ihrer Arbeit kennen zu lernen.

Angesprochen waren bei der Premiere am 21. November in den Räumen der Ärztekammer Berlin jene Gutachterinnen und Gutachter, die ihre Expertisen im Rahmen von außergerichtlichen Haftpflichtstreitigkeiten wegen ärztlicher Behandlungsfehler in den Fächern Orthopädie und Unfallchirurgie (Traumatologie) erstellen. Mit 100 Teilnehmern war die Veranstaltung, für die das Zentrum für Qualität und Management im Gesundheitswesen organisatorisch verantwortlich zeichnete, restlos ausgebucht. Der Veranstalterin ging es vor allem darum, die aus jährlich etwa 3 000 Gutachten gewonnenen Erkenntnisse dem betreffenden Personenkreis zur Verfügung zu stellen und somit die anerkannt hohe Qualität der Gutachten noch weiter zu steigern.

Das Programm des Kolloquiums, für das die Berliner Ärztekammer sechs Fortbildungspunkte vergab, beinhaltete sowohl allgemeine Fragestellungen zur Gutachtertätigkeit als auch spezielle fachspezifische Probleme, wie sie Orthopädie und Traumatologie den Gutachtern bereiten können.

Nach Angaben des Schlichtungsstellen-Geschäftsführers Johann Neu war das Berliner Kolloquium nur das erste einer ganzen Reihe von Veranstaltungen dieser Art, die auch für andere medizinische Fachgebiete, auf denen die Schlichtungsstelle mit Schadensersatzanträgen von Patienten konfrontiert wird, vorgesehen sind. Der Jurist: „Zu unseren Aufgaben gehört auch die stetige Qualitätsprüfung und -optimierung der von uns in Auftrag gegebenen Gutachten. Mit derartigen Tagungen sollte es gelingen, unsere bundesweit exzellente Reputation weiter zu festigen.“

Autoren:

RH

Rolf Heyde

Pressesprecher der ÄKN
Berliner Allee 20
30175 Hannover